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Deutsche Meisterschaft Dreiband Großes Billard![]() (Dirk Rosteck)
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Tom Löwe holt Bronze
Im Königsturnier des Karambol, dem Dreiband auf dem Großen Billard, trat der BVNR mit 6 Teilnehmern an. Gespielt wurde im Doppel-KO-Modus. Da das Teilnehmerfeld mit nur 21 statt 32 Spielern befüllt war, kam es zu ungewöhnlich vielen Freilos-Partien. Ali Ibraimov, der eine Woche zuvor den Titel DJM-U21 gewonnen hatte, schied nach zwei verlorenen Partien gegen seinen Landesverbandskameraden Tobias Bouerdick und Simon Blondeel (Witten) mit einem sehr guten GD von über 0,9 aus dem Turnier aus.
In der 1. Gewinnerrunde kam es für Tobias erneut zu einem landesverbandsinternen Kräftemessen. Er verlor eine kampfbetonte Partie gegen Tom Löwe ganz knapp mit 27:30. In der zweiten Verliererrunde hatte er dann gegen Hakan Celik (Berlin) mit 30:26 wiederum die Nase vorn. Im Achtelfinale kam dann das Aus gegen den späteren Finalteilnehmer Cengiz Karaca (Berlin).
Dirk Harwardt gewann sein erstes Spiel mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse 30:29 gegen den Erlanger Nachwuchsspieler Marcel Back. In der ersten Gewinnerrunde war er dann gegen den Mitfavoriten Ronny Lindemann chancenlos (10:30). Trotz dieser Niederlage war Dirk Harwardt für das Achtelfinale qualifiziert. (Da es 11 „Freilose“ im Turniertableau gab, aber eine Spielrunde lediglich von 8 Spielern ausgetragen wird, kamen 3 Spieler trotz Niederlage eine Runde weiter. Während des Turniers gab es einige Kritik an diesem Phänomen, aber man darf davon ausgehen, dass das Teilnehmerfeld im nächsten Jahr mit 32 Spielern voll sein wird und das Problem dann nicht mehr auftritt.) Im Achtelfinale hatte Dirk Harwardt dann erneut ein schweres Los. Er musste gegen den Topfavoriten und Weltklassespieler Martin Horn antreten. Das Spiel ging erwartungsgemäß deutlich (40:17) an den amtierenden Deutschen Meister.
Dustin Jäschke musste im Anschluß an seine Freilosrunde gegen Karsten Witte (Berlin) antreten und verlor knapp 26:30. Nach einer erneuten Freilosrunde hatte er im Achtelfinale gegen Lukas Stamm (Berlin) keine Chance und verlor deutlich 19:40.
Auch für Dieter Großjung (Hilden) begann das Turnier mit einer Freilosrunde. Danach verlor er knapp gegen den späteren Halbfinalteilnehmer Lukas Stamm (26:30). In der nächsten Runde trumpfte Dieter dann ganz groß auf und fertigte seinen Gegner Heiko Roth (Nied) in nur 14 Aufnahmen (30:10) mit einer Höchstserie von 9 Punkten ab. Im Achtelfinale war Dieter dann an der spannendsten Partie des gesamten Turniers beteiligt. Ronny Lindemann hatte seinen ersten Matchball ausgelassen. Spielstand 36:39. Nachdem Dieter 3 nicht einfache Dessins gelöst hatte, befand er sich nun selbst vor dem Matchball. Er stand zwar vor dem kleinsten aller möglichen Dreibänder, dem kleinen Einzwicker in der Ecke. Leider aber mit zwei Problemen behaftet. Zum einen war nicht ganz eindeutig, welche Bande sein Spielball als zweite treffen würde: die Lange oder die Kurze? Und zum anderen entpuppte sich das zweite Problem als noch größeres, nämlich dass sich die Stellung in der Linkshänderecke befand … und Dieter Rechtshänder ist. Dieter entschloß sich dazu, nicht mit Links zu spielen, sondern die Hilfsmittel Spinne und Queueverlängerung zu benutzen. Der Verlust der Stoßkontrolle führte am Ende zu der Ungenauigkeit, die B1 an B3 vorbeiführte. Ronny Lindemann löste dann seinen zweiten Matchball unter dem Beifall der Zuschauer, die Zeugen einer tollen Partie sein durften.
Der bestplatzierteste BVNR-Spieler dieses Turniers war Tom Löwe. Er zeigte sich stabil und gut aufgelegt. Nach der oben angesprochenen Kampfpartie gegen Tobias Bouerdick, spielte er 40 in 31 Aufnahmen gegen Norbert Roestel (Berlin) und 40 in 28 Aufnahmen gegen Karsten Witte. Im Halbfinale leistete Tom gegen Martin Horn erheblichen Widerstand. Letzterer musste all seine außergewöhnlichen Fähigkeiten und seine Profiroutine ins Spiel bringen, um am Ende die Nase vorn zu behalten. In nur 18 Aufnahmen ging die Partie 40:31 an den 14. der aktuellen Weltrangliste. Damit stand Tom Löwe mit einem GD von fast 1,2 nach seiner Goldmedaille im Biathlon als gemeinsamer Dritter mit Ronny Lindemann ein zweites Mal auf dem Treppchen.
Im Finale musste Martin Horn erneut alles aufbieten, weil er sich nochmals einem erbitterten Widerstand, dieses Mal dem seines Mannschaftskollegen Cengiz Karaca, ausgesetzt sah. Das hochklassige Finale entschied er letztendlich mit 40:34 in 23 Aufnahmen für sich und verteidigte damit seinen Titel.
Ein Schlußwort noch zu den jungen Kaderspielern der DBU (Tobias Bouerdick, Tom Löwe, Ali Ibraimov, Marcel Back und Simon Blondeel). Bei allen ist die gute Lehrgangsarbeit mit Christian Rudolph und Jürgen Kühl unübersehbar in den erbrachten Leistungen zu erkennen.
Alle Fotos sind wie üblich vom TOUCH-Magazin erstellt und unter www.billard1.net abrufbar.
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